Der Harz, Norddeutschlands größtes und höchstes Mittelgebirge, ist ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel und auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Der Harz ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel. Im Sommer lockt er vorwiegend Wanderer und Biker an, im Winter bei Schnee Skifahrer und Rodler.

Der Harz ist geprägt von einer artenreichen Flora und Fauna, ausgedehnte Wälder wechseln sich ab mit landwirtschaftlich genutzten Hochflächen, Täler mit wilden Flussläufen und Wasserfällen sowie zahlreiche Stauseen. Auch die Zahl der Tiere ist bemerkenswert, selbst der Luchs ist inzwischen in den Harz zurückgekehrt.

Der Harz ist 110 Kilometer lang und 30 bis 40 Kilometer breit, höchster Berg ist der 1.141 Meter hohe Brocken. Leider hat der Waldreiche Harz viele Bäume durch Dürre, Borkenkäfer und Stürme verloren, insgesamt sind ca. 90 Prozent des früheren Fichtenbestandes im Nationalpark Harz inzwischen abgestorben. Besonders in den Höhenlagen ist dieses Waldsterben zu beobachten, allerdings schreitet die Waldentwicklung voran, es entsteht neues Leben und ein klimaresistenter Wald wächst inzwischen heran. Dabei nimmt die Zahl der Tier- und Pflanzenarten im Vergleich zu den früheren Fichtenmonokulturen kontinuierlich zu.

Bis zur Öffnung der innerdeutschen Grenze waren der Brocken sowie grenznahe Harz-Gipfel militärisches Sperrgebiet. Heute ist der Gipfelbesuch fast schon ein Muss, egal ob erwandert oder mit der Brockenbahn erklommen, ein schönes, wenn auch nicht ganz billiges Vergnügen. Besonders bei Schnee ist die Fahrt mit der Dampflok auf den Brocken ein absolutes Highlight wenn es auf dem Weg zum Gipfel durch die tief verschneite Landschaft geht.

Einige Orte des Harzes waren früher durch den Bergbau geprägt, der nachweislich vor 3000 Jahren in der Bronzezeit begann. Durch den Oberharzer Bergbau und dem Hüttenwesen verdanken sieben Oberharzer Bergstädte und rund 30 weitere ihre Blütezeit. Dadurch entstand das berühmte technische System der Oberharzer Wasserwirtschaft, von dem noch 70 km Wassergräben und 68 Stauteiche genutzt werden. Das Oberharzer Wasserregal oder die Oberharzer Wasserwirtschaft diente im 16. bis ins 19. Jahrhundert zur Umleitung und Speicherung von Wasser, das die Wasserräder in den Bergwerken antrieb. Seit 2010 gehört die Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Wintersport im Harz hat sicherlich nicht die gleiche Bedeutung wie in anderen Mittelgebirgen oder den Alpen, es gibt aber durchaus einige Orte wie Altenau, Braunlage, Hahnenklee oder auch Sankt Andreasberg in denen Wintersport möglich ist. Bei Schnee ist hier aber auch je nach Höhenlage alpiner Ski, Langlauf oder Rodeln möglich. Skischulen bringen Anfängern die nötigen Grundlagen bei, Ski und weitere Ausrüstung stellen Verleihstationen bereit.

Auch im Sommer ist das Angebot groß, viele schöne Ausflugsziele sind über den ganzen Harz verteilt. Auch Adrenalinjunkies werden hier fündig. Die weltweit längste Hängebrücke „Titan-RT“ mit ihren 458,5 Metern Gesamtlänge ist nur etwas für Mutige, noch mehr Adrenalin bietet die „Megazipline“ die größte Doppelseilrutsche Europas! Weniger abenteuerlich sind der Baumwipfelpfad in Bad Harzburg, ein Besuch der Baumanns- und Hermannshöhle oder der Westernstadt Pullmann City. Das Angebot ist groß, hier findet sicherlich jeder das passende für sich.