Salzwedel - die Baumkuchen- und Hansestadt

Salzwedel ist die nördlichste Kreisstadt Sachsen-Anhalts und ein geschichtsträchtiger Ort des Landes. Die Baumkuchen- und Hansestadt wurde 1233 erstmals als „Civitas“ erwähnt und verfügt über fast 800 Jahre Stadtgeschichte. Ursprünglich war Salzwedel eine Doppelstadt innerhalb einer Stadtmauer mit zwei Rathäusern.

Die Norddeutsche Backsteingotik hat einige Bauwerke hinterlassen. Bei einem Spaziergang entlang der fast zwei Kilometer langen Stadtmauer sind Teile der mittelalterlichen Burganlage, Tore und Türme zu sehen. In der Altstadt dominiert die Fachwerkarchitektur vieler Jahrhunderte, der größte Teil davon stammt aus dem 19. Jahrhundert. Inschriften, Schnitzereien und Zierbalken an einigen dieser Gebäude erinnern an die ursprünglichen Vorgängerbauten, die zum großen Teil aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammen.

Zeitzeugen des früheren Reichtums der Stadt sind schöne Bürgerhäuser wie z.B. das Geburtshaus von Jenny Marx, der Ehefrau von Karl Marx. Mehrere kleine Kanäle schlängeln sich durch die Stadt weshalb Salzwedel von seinen Einwohnern auch liebevoll „Klein Venedig“ genannt wird.

Die Anfänge der Stadt gehen auf die Burg zurück die wahrscheinlich zum Schutz einer strategisch wichtigen Furt an der Handelsstraße zwischen Magdeburg und der Salinenstadt Lüneburg angelegt wurde. Belegt ist der Name „Salzwedel“ 1112 anlässlich einer Belagerung der Burg durch Kaiser Heinrich V. von der heute noch Burgfried und -mauer erhalten geblieben sind.

Nahe der Burg entstand eine Siedlung, die erstmals 1233 erwähnt wird. Bereits 1247 entstand die Neustadt im Nordosten der Altstadt. Beide Städte existierten jahrhundertelang mit eigener Verwaltung nebeneinander, 1713 erfolgte die Vereinigung von Alt- und Neustadt. 1263 bis 1518 war Salzwedel Mitglied in der Hanse.

Die Anfänge der Stadt gehen auf die Burg zurück die wahrscheinlich zum Schutz einer strategisch wichtigen Furt an der Handelsstraße zwischen Magdeburg und der Salinenstadt Lüneburg angelegt wurde. Belegt ist der Name „Salzwedel“ 1112 anlässlich einer Belagerung der Burg durch Kaiser Heinrich V. von der heute noch Burgfried und -mauer erhalten geblieben sind.

Nahe der Burg entstand eine Siedlung, die erstmals 1233 erwähnt wird. Bereits 1247 entstand die Neustadt im Nordosten der Altstadt. Beide Städte existierten jahrhundertelang mit eigener Verwaltung nebeneinander, 1713 erfolgte die Vereinigung von Alt- und Neustadt. 1263 bis 1518 war Salzwedel Mitglied in der Hanse.

Eine besondere Spezialität der Stadt ist der Salzwedeler Baumkuchen deren Herstellung in einer der Bäckereien beim Schaubacken verfolgt werden kann. Baumkuchen gilt schon seit Jahrhunderten als etwas Besonderes, dieser erinnert an die Jahresringe eines Baumes. Noch heute wird der Baumkuchen über offenem Feuer auf einer sich drehenden Walze hergestellt. Mit Kuvertüre oder Fondant überzogen kann er in den Geschäften gekauft werden.

Der Salzwedeler Weihnachtsmarkt wird von Donnerstag, 11.12. bis Sonntag, 14.12.2025 auf dem Marktplatz vor dem Bürgercenter stattfinden.

Die hinter der Marienkirche stehende ehemalige Propstei
Die Burgstraße mit ihren kleinen Geschäften

Geschichte der Stadt

Um das Jahr 800 herum gab es erste Siedlungen an der Jeetzefurt. 1112 wird Salzwedel erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert werden die ersten Backsteinkirchen gebaut, um 1500 stehen vier in der Alten und eine in der neuen Stadt. 1233 wird der Gewandschneidergilde durch die regierenden Markgrafenbrüder Johann und Otto der alleinige Tuchhandel zugesprochen.

In einer Urkunde wird Salzwedel erstmals als Stadt genannt, die Urkunde wird als Gründungsdokument angesehen. 1247 erfolgt die Gründung der Neuen Hansestadt Salzwedel, 1314 erwirbt die alte Stadt das Münzrecht. 1315 gewährt der Markgraf Steuererleichterungen für den weiteren Ausbau der Stadtmauer. 1470 erfolgt die Fertigstellung des Neustädtischen Perver Tores, weitere Stadttore entstehen. 1488 erleiden die aufständischen Salzwedeler im „Bierkrieg“ eine Niederlage, daraufhin werden der Doppelstadt verschiedene Privilegien entzogen.

Während des Dreißigjährigen Krieges wird die Doppelstadt durch Kriegskontributionen schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1713 verfügt König Friedrich Wilhelm I. die Vereinigung beider Städte zur Hansestadt Salzwedel. 1813 setzen Salzwedeler Tuchmacher erstmalig Maschinen ein, die allerdings noch durch Menschenkraft angetrieben wurde. Die erste Zuckerfabrik wird errichtet, diese erlangt überregionale Bedeutung. 1814 wird Jenny von Westphalen, die spätere Frau des deutschen Sozialistenführers Karl Marx in Salzwedel geboren.

1873 nimmt die Eisenbahn auf der Strecke Stendal – Salzwedel – Uelzen den Schienenverkehr auf. 1895 wird das Rathaus von 1618 durch einen Großbrand zerstört. 1903 verfügt die Stadt durch den Bau des Wasserwerkes und des Wasserturmes und der ersten 1200 Hausanschlüsse über ihre erste öffentliche Trinkwasserversorgung. Mit Gründung von BRD und DDR wird Salzwedel 1949 innerdeutsche Grenzstadt. 1983 feiert die Stadt ihr 750-jähriges Bestehen.

Bäckereien mit Baumkuchenverzierungen an der Hausfassade
In der Altstadt dominiert die Fachwerkarchitektur vieler Jahrhunderte

Anreise nach Salzwedel und Stadtführungen

Die Bundesstraßen 71, 190 und 248 führen in bzw. durch die Stadt. Aus Richtung Berlin und Hannover geht es über die A2 bis Magdeburg, am Kreuz Magdeburg geht es weiter auf der neugebauten A14 die in die Bundesstraße 71 übergeht.

Aus Süden kommend geht es ebenfalls über die A14 bis zu ihrem Ende und weiter über die B71 in die Stadt. Aus Richtung Norden kommend nehmen Sie ebenfalls die A14 die im Moment in der Nähe von Perleberg endet, weiter geht es über Wittenberge auf der B189 bis Seehausen, wechseln dort auf die B 190 die nach Salzwedel führt.

Die Stadt liegt an der ICE-Strecke, die von Hamburg nach Berlin führt. Die Flughägen Hannover-Langenhagen und Hamburg-Fuhlsbüttel liegen 100 km bzw. 120 km entfernt. Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen sind nach telefonischer Anmeldung (Tel: 03901 – 423869) am Freibad erhältlich.

Die Tourist-Information der Stadt bietet diverse kostenpflichtige Stadtführungen an. Eine Öffentliche Stadtführung für Jedermann findet von April bis Oktober jeden Mittwoch und jeden Samstag um 12 Uhr statt. Treffpunkt ist die Tourist-Information Salzwedel, Sie können an dieser Stadtführung ohne Voranmeldung teilnehmen.

Weitere kostenpflichtige Stadtführungen mit unterschiedlichen Themen sind nach vorheriger Anmeldung möglich. Informieren Sie sich bei der Tourist-Information der Stadt. Sie können Salzwedel natürlich auch auf eigene Faust entdecken. Die verschiedenen Sehenswürdigkeiten sind mit Schildern ausgestattet, auf denen sich ein QR-Code befindet. Scannen Sie diesen mit Ihrem Smartphone, um mehr über das jeweilige Gebäude zu erfahren. 

Der Pfefferteich im Park des Friedens
Eingang zum Tierpark  im Park des Friedens

Der Rathausturm und das heutige Rathaus

Besonders beeindruckend ist der Rathausturm und das ehemalige Rathaus der Neustadt. Der Rathausturm wurde 1585 im Renaissancestil erbaut und besitzt einen älteren Kern, der aus dem 13. Jahrhundert stammt. Er hat einen achteckigen Aufbau mit einer kupfernen Renaissancehaube und Wasserspeiern in Form von Drachenköpfen. Unter der Haube hing früher die Sturmglocke.

Am Turm befand sich das ehemalige dreigeschossige Rathaus der Neustadt, ein Backsteinbau der wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg baufällig wurde. Im Winter 1703 richtete ein heftiger Sturm großen Schaden an, das obere Stockwerk stürzte daraufhin ein. Der Magistrat entschied daraufhin den Sitz in das dem Rathaus gegenüberstehende Gewandschneidergildehaus zu verlegen. Ein großer Brand zerstörte das Gildehaus 1895, das Rathaus zog danach in das ehemalige Klostergebäude ein wo es noch heute zu finden ist.

An dessen Stelle befindet sich heute der Rathausturmplatz. Der Nachfolgebau am Rathausturm diente nachfolgend als Wollager und Ratskeller. Im 19. Jahrhundert zog das Hotel Schwarzer in das Gebäude, in dem um etwa 1820 der erste Salzwedeler Baumkuchen durch Luise Lenz gebacken wurde.

Das heutige Rathaus befindet sich in einem Teil eines 1250 errichteten Franziskanerklosters, das im Gebiet der damaligen Altstadt liegt. Zur Klosteranlage gehörten Kirche, Kreuzgang und Klausur. Nach der Reformation war hier die Lateinschule der Altstadt untergebracht, ab 1744 – nach der Vereinigung beider Städte – diente das Gebäude als Gymnasium.

Der Prähistoriker, Gelehrte und Stadtchronist Johann Friedrich Danneil war in dieser Zeit als Lehrer hier tätig. Nach dem Brand im Jahr 1895, der das Neustädter Rathaus auf dem Rathausturmplatz zerstörte, wurde das ehemalige Klostergebäude zum neuen Rathaus umgewandelt. Trotz einiger Umbauten im 18. Jahrhundert einige Umbauten sind noch bedeutende Überreste des ehemaligen Klosters erhalten geblieben. Das Renaissance-Portal im Innenhof stammt vom abgebrannten Neustädter Rathaus.

Der Rathausturm wurde 1585 im Renaissancestil erbaut
Das heutige Rathaus befindet sich in einem Teil eines 1250 errichteten Franziskanerklosters

Burg Salzwedel und die Stadtmauer

Die ehemalige Burg Salzwedel wurde vermutlich bereits im 9. Jahrhundert zum Schutz einer Handelsstraße zwischen Magdeburg und Lüneburg an einem Übergang mit Furt an der Jeetze erbaut. Die Burg war eine beinahe kreisförmige Anlage mit einem umschließenden Graben, Wällen und einer Ringmauer, die auf einer von einem Sumpf umgebenen Insel lag. Im Innern des erhalten gebliebenen 24 Meter hohen alten Burgfrieds befinden sich ein Verlies und Reste einer romanischen Kaminanlage.

Die Burg verlor im 17. Jahrhundert ihre Bedeutung und verfiel allmählich. Neben dem Turm sind die Ruinen der Annenkapelle sowie die Ehrenhalle für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg zu sehen, ein großer, freiflächiger Park rund um diesen dient heute als Ort vieler städtischer Veranstaltungen.

Die fünf Meter hohe und 3.300 Meter lange Stadtmauer wurde im 13. und 14. Jahrhundert errichtet, sie umschloss die Burganlage sowie die Alte und die Neue Stadt. Eine zusätzlich Mauer trennte die Altstadt von der Neustadt. Ein Tor mit dem Namen Siehl in der Burgstraße war die direkte Verbindung zwischen den Städten.

Von der ursprünglichen Mauer sind noch 1.860 Meter erhalten geblieben. Einige Abschnitte befinden sich auf privaten Grundstücken, andere Bereiche sind öffentlich zugänglich wie im Park des Friedens. Alle 60 Meter der Mauer waren durch Schalentürme und rechteckige oder runde Mauervorsprünge verstärkt, diese dienten der Verteidigung der Stadt. Außerhalb waren an den wichtigsten Zufahrten Wachtürme und Burgfrieden errichtet, um die Stadt zu schützen.

Die Ehrenhalle für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg im Burgpark
Die fünf Meter hohe und 3.300 Meter lange Stadtmauer wurde im 13. und 14. Jahrhundert errichtet

Neuperver Torturm und Karlsturm

Von den ursprünglich zehn Toren um Alt- und Neustadt ist das ältere der beiden noch erhaltenen Stadttore, der aus Backstein errichtete Neuperver Torturm, erhalten geblieben. Die ehemalige Toranlage bestand aus Haupttor, Zugbrücke, einem 65 Meter langen Zwingergang und Vortor. Sie wurde zwischen 1460 und 1470 als Zugang vom Vorort Perver zur Neustadt Salzwedel errichtet. Die äußere Toranlage bestand bis 1812, die Zugbrücke wurde bereits 1653 abgebrochen. Der quadratische Torturm aus Backsteinen trägt ein Satteldach, geschmückt von spitzbogigen Blendenpaaren zur Stadtseite hin.

Der um 1370 erbaute Karlsturm, ein mächtiger runder Backsteinturm auf einem Feldsteinsockel, ist 27 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 8,80 Metern. Der Turm ist der Rest der einstigen Altperver-Toranlage, er stellte damals die stärkste Befestigungsanlage der Stadt dar. Diese war ursprünglich 150 Meter lang und bestand aus einem Innentor, einem Zwinger und zwei Vortoren.

Das Vortor wurde 1812 abgebrochen, das Haupttor fiel 1856 dem wachsenden Verkehr zum Opfer und die Zugbrücke war bereits 1653 entfernt worden. Ursprünglich bestand er aus vier Stockwerken, die durch drei Kreuzgewölbe geteilt waren. Der Turm ist mit einem Spitzbogenfries verziert und zeigt die Wappen des deutschen Kaisers, der sieben Kurfürstentümer und der beiden Städte Salzwedels, Alt- und Neustadt. Eine Steinplastik in der Mittelnische wurde ursprünglich als Kaiser Heinrich V. gedeutet, später jedoch als Kaiser Karl IV. identifiziert. Daher änderte sich der Name des Turmes von Heinrichsturm in Karlsturm.

Der aus Backstein errichtete Neuperver Torturm
Der um 1370 erbaute und 27 Meter hohe Karlsturm

Hungerturm und Wasserturm

Der viereckige Hungerturm im Stil der Backsteingotik gehört zu einer Gruppe ähnlicher Schalentürme, die ehemals in regelmäßigem Abstand von 60 Metern an der Ringmauer der Stadt standen, um deren Schutzfunktion zu verstärken. Vermutlich stammt der Turm aus dem 15. Jahrhundert, er ist der einzige in voller Höhe erhalten gebliebene Wehrturm. Seine Namensherkunft ist bis heute nicht geklärt

Rund 44 Meter hoch ragt der 1903 errichtete ehemalige Wasserturm, ein Rundturm im neugotischen Stil. Er ist mit Ziernischen und einem kupfernen Spitzhelm verziert. in einer Höhe von 25 Metern befand sich ein 7 Meter hoher Ausgleichsbehälter, der bis zu 35 Kubikmeter Wasser speichern konnte. Er diente zur Ablösung des hölzernen Rohrleitungssystems, das örtliche und private Brunnen versorgte. 1981 wurde der Wasserturm durch einen neu errichteten Wasserspeicher abgelöst.

Der viereckige Hungerturm im Stil der Backsteingotik
Rund 44 Meter hoch ragt der 1903 errichtete ehemalige Wasserturm

Katharinenkirche und Mönchskirche

Die Katharinenkirche, entstanden zur Gründungszeit der Neustadt im romanisch-gotischen Übergangsstil, wurde als dreischiffige Hallenkirche erbaut. Sie hat einem 76 Meter hohen Turm und ist die Hauptkirche der ehemaligen Neustadt.

Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1280, nach 1300 erfolgte ein Umbau in eine frühgotische Hallenkirche. Im Lauf der Zeit wurde die Kirche mehrmals umgebaut, im 14. und 15. Jahrhundert kamen unter anderem Seitenkapellen und ein hochgotischer Polygonalchor hinzu. Leider sind viele Kunstschätze im Laufe der Zeit verloren gegangen, was erhalten geblieben ist beeindruckt allerdings mit hoher handwerklicher und künstlerischer Qualität. Dazu gehören ein Taufbecken von 1421 und das Taufgitter von 1567 in feiner Renaissancearbeit.

Beeindruckend sind drei erhalten gebliebene Glasfenster im Chor aus dem 15. Jahrhundert sowie barocke Grabdenkmäler der Neustädter Patrizierfamilien. Höhepunkt ist der Einhornaltar, der zuvor bis 1981 in der Klosterkirche Dambeck aufgestellt war und im Jahr 1474 von Probst Johan Verdeman gestiftet wurde.

Die ursprüngliche Mönchskirche wurde um 1250 von Franziskanermönchen auf einem unbebauten Gelände am Rand der Altstadt errichtet. Dieser bildete zusammen mit dem heutigen Rathaus ein Franziskanerkloster.

Umbauten machten aus einer Saalkirche ohne Gewölbe eine großräumige, zweischiffige Hallenkirche. Zwischen 1435 und 1453 erfolgte ein Umbau im hochgotischen Stil, dabei wurden der Chor hinzugefügt, das Kirchenschiff nach einem Abbruch wieder aufgebaut, erweitert und mit einem Seitenschiff versehen. Das Ansehen der Mönche sank aufgrund von Sittenverderbnis, was 1500 zu einer Reform führte, die einer Schließung des Klosters gleichkam. Nach der Reformation nahm die Stadt das Kloster in Besitz.

Durch private Spenden wurde die Mönchskirche vor dem Verfall gerettet und Ende des 16. Jahrhunderts im protestantischen Stil instandgesetzt. Von der Ausstattung blieben das hochgotische Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert mit Schnitzereien und Barockmalereien an den Rückwänden, die Orgelempore und einige Grabsteine erhalten. Bei Renovierungsarbeiten wurden Seccomalereien aus der Zeit um 1500 entdeckt.

Die Kirche besaß einen wertvollen zweiflügeligen Altarschrein aus dem Jahre 1582 von Lukas Cranach dem Jüngeren. Dieser befindet sich seit 1968 im Johann-Friedrich-Danneil-Museum. Das große Backsteingebäude wird seit einer Umgestaltung von 1984 bis 1986 als Konzert- und Ausstellungshalle genutzt.

Die Katharinenkirche entstand zur Gründungszeit der Neustadt im romanisch-gotischen Übergangsstil
Die ursprüngliche Mönchskirche wurde um 1250 von Franziskanermönchen errichtet

Die Marienkirche und die ehemalige Propstei

Die evangelische Marienkirche, eine spätgotische Backsteinbasilika, ist die größte Kirche in Salzwedel. Die erste Marienkirche wurde um 1150 als romanische Feldsteinkirche errichtet, der mehr als 80 Meter hohe und schiefe Turm prägt die Silhouette Salzwedels. Im 13. Jahrhundert begannen Umbauten von der Feldsteinkirche zur romanischen Bachsteinbasilika, durch weitere umfassende Umbaumaßnahmen im 14. und 15. Jahrhundert veränderte sich die Kirche zu einem beeindruckenden fünfschiffigen gotischen Bauwerk.

Im Inneren befindet sich ein alter und sehr imposanter Schnitzaltar aus dem Jahre 1510 der fast die gesamte Breite des Chores einnimmt. Weiterhin beeindrucken weitere kunstvolle Schnitzarbeiten wie der Markgrafenstuhl und der Propststuhl. Bemerkenswert ist außerdem das holzgeschnitzte Lesepult aus dem 13. Jahrhundert sowie die Renaissance-Kanzel von 1581. Zur weiteren Ausstattung gehören die reich geschnitzten Seitenwangen des Chorgestühls von 1360, Glasmalereien, ein kunstvolles Kruzifix und Reste von Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert.

Sehenswert ist auch die hinter der Marienkirche stehende ehemalige Propstei. Das Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert beeindruckt durch reiche Balkenschnitzereien und einen runden vorgesetzten Treppenturm sowie einem wunderschönen Portal von 1754. In den Jahren 1577 und 1578 wurden das Hauptgebäude und der Marstall erbaut. Der aus dem Jahre 1474 stammende Vorgängerbau war der Sitz des Probstes der Marienkirche.

1932 wurde im Gebäudekomplex das Johann-Friedrich-Danneil-Museum eröffnet. Es beherbergt eine Sammlung zur Ur- und Frühgeschichte sowie zur Stadtgeschichte sowie einige Kunstwerke und eine althistorische Bibliothek. Zwei besonders wertvolle Ausstellungsstücke sind der “Weinbergaltar” von 1582 mit einer Mitteltafel von Lucas Cranach dem Jüngeren sowie die “Salzwedeler Madonna”, eine romanische Schnitzfigur aus dem 13. Jahrhundert.

Die evangelische Marienkirche ist eine spätgotische Backsteinbasilika
Der 24 Meter hohe alte Burgfried der Burg Salzwedel

Das Terrakottenhaus und das heutige Amtsgerichtsgebäude

In unmittelbarer Nähe zum Rathausturm befindet sich das Terrakottenhaus das zu den schönsten Patrizierhäusern in Salzwedel zählt. Die Fassade des Fachwerkgebäudes ist mit 15 Reliefplatten aus gebranntem Ton verziert, diese stellen elegant gekleidete Damen und Herren der Renaissance dar. Das 1722 erbaute Haus gehört einer Kaufmannsfamilie und ist wahrscheinlich auf den Überresten eines Backsteingebäudes erbaut worden. Von diesem Vorgängerbau stammen vermutlich die Terrakottenplatten.

Terrakotten sind bereits seit der Antike bekannt. Sie hatten in der Renaissance durch italienische Künstler ihre Hochzeit und sind auch in einigen Städten Norddeutschlands zu finden. Die Salzwedeler Terrakotten wurden im 16. Jahrhundert in der Werkstatt des Statius von Düren aus Lübeck hergestellt. Es sind die einzigen derartigen Kunstwerke in der Altmark. 1791 renovierte der damalige Besitzer Friedrich Wilhelm Wedde das Haus und nutze es als Gastwirtschaft, zuletzt als Gaststätte „Stadt Magdeburg“.

Das heutige Amtsgerichtsgebäude war bis zur Vereinigung der Alt- und Neustadt im Jahr 1713 das Rathaus der Altstadt. Es wurde 1509 auf den Fundamenten eines älteren Rathauses aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Erstmals wurde es 1233 erwähnt, zu dieser Zeit diente es als Kaufhaus der Gewandschneidergilde der Altstadt. Hier befand sich auch eine bedeutende Kreuzung diverser Handelsstraßen. Ein Brand im Jahre 1600 zerstörte das Rathaus, es wurde aber wieder aufgebaut.

Nach dem Zusammenschluss der Altstadt und der Neustadt wurde der große Saal für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Außerdem diente es eine Zeit lang als Heuboden, während im Erdgeschoss die Hauptwache, die Akzisestube, die Stadtwaage und der Ratskeller untergebracht waren. Der Vorplatz wurde für Gerichtsvollstreckungen und als Marktplatz genutzt. Ab 1855 nutzte die Justizbehörde das Haus als Gerichtsgebäude, es verfügt über ein achteckiges Türmchen mit Kupferhaube, damals hing hier die Sturm- und Feuerglocke. 

In unmittelbarer Nähe zum Rathausturm befindet sich das Terrakottenhaus
Das heutige Amtsgerichtsgebäude war das Rathaus der Altstadt