Paderborn - die Universitätsstadt

ZIm Osten von Nordrhein-Westfalen in der Mitte des Paderborner Landes liegt die Stadt Paderborn mit ihren rund 150.000 Einwohnern an Deutschlands kürzestem Fluss, der Pader die von rund 200 Quellen gespeist wird. Der Name der Stadt setzt sich aus dem Fluss „Pader“ und einer früheren Bezeichnung für eine Quelle (Born) zusammen. Paderborn ist Universitätsstadt, Wirtschaftliches Zentrum der südlichen Region Ostwestfalen-Lippe, Bistumsstadt seit dem Jahre 799 und eine Stadt zwischen Tradition und Moderne.

Bekannt ist Paderborn vor allem für seine Informationstechnologie haben doch fast 300 IT-Firmen hier ihren Standort. Die Stadt weist damit eine der höchsten IT-Dichte in ganz Deutschland auf zu der der Computerpionier Heinz Nixdorf nicht unwesentlich beigetragen hat. Daneben sind in der Stadt insbesondere Unternehmen aus der Automobilzulieferindustrie und aus dem Bereich der Nahrungsmittelindustrie angesiedelt.

Die Innenstadt überrascht mit vielen Sehenswürdigkeiten und einer attraktiven Fußgängerzone in der ein Einkaufsbummel zum Erlebnis wird. Über 400 Cafés, Bistros und Restaurants sorgen für das leibliche Wohl, hier ist für wirklich jeden Geschmack etwas dabei. Die meisten Cafés sind zwischen dem Paderquellgebiet, dem Domplatz sowie der Westernstrasse zu finden.

Berühmt ist auch das Paderborner Bier das seit 1852 gebraut wird sowie das Paderborner Landbrot, ein Roggenmischbrot mit langer Haltbarkeit. Sportlich ist die Stadt 2014 in den Blickpunkt gerückt als der Fußballverein SC Paderborn 07 überraschend der Aufstieg in die 1. Fußballbundesliga gelang, dort aber nur ein kurzes Gastspiel gab. Das gleiche Kunststück gelang dem Verein auch 2018, wieder erfolgte der Abstieg in die 2. Liga nach nur einem Jahr Zugehörigkeit zur 1. Bundeslige. Auch das Paderborner Land bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und ist mit seiner abwechslungsreichen Landschaft genauso wie die Stadt einen Besuch wert.

Das Gymnasium Theodorianum gehört zu den zehn ältesten noch bestehenden Schulen in Deutschland
Das Rathaus ist ein Paradebeispiel für die Baukunst der Weserrenaissance

Die Geschichte der Stadt

Die Gründung der Stadt geht auf Karl den Großen zurück der im Jahre 777 in der Nähe der Paderquellen eine Burg errichten ließ und noch im selben Jahr den ersten fränkischen Reichstag auf sächsischem Boden abhielt. Welthistorische Bedeutung hatte im Jahre 799 das Treffen von Karl dem Großen mit dem aus Rom geflohenen Pabst Leo III. der sich drei Monate in Paderborn aufhielt. Als Gegenleistung für die Hilfe Karls des Großen wurde dieser im Jahre 800 in Rom zum Kaiser gekrönt und das Bistum Paderborn gegründet.

Im Jahre 822 erhält die Stadt das Münzrecht verliehen, im Jahre 836 wurden die Gebeine und Reliquien des Heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn überführt womit die älteste bekannte Städtepartnerschaft in Europa begann. Durch die Überführung wurde der heilige Liborius der Schutzpatron des Bistums und der Stadt.

Ein Großbrand zerstörte im Jahre 1000 große Teile der Stadt wie auch die Pfalz und den Dom der zwischen 1009 und 1015 neu gebaut wurde. Einige der großen Bauten der Stadt wie das Kloster Abdinghof, das Busdorfstift oder auch die Bartholomäuskapelle wurden im 11. Jahrhundert durch den mit Heinrich II. verwandten Bischof Meinwerk errichtet.

Eine erste urkundliche Erwähnung von Paderborn erfolgte im Jahre 1028. Im Jahre 1254 wurde die Stadt Mitglied des Rheinischen Städtebundes, 1295 ist Paderborn Mitglied im Städtebund der Hanse. 1614 gründete Bischof Dietrich IV. von Fürstenberg die erste Universität Westfalens. 1802 gehört die Stadt zu Preußen, zwischen 1806 und 1813 zum französischem Königreich Westphalen und danach wieder zu Preußen.

1930 wird das Bistum Paderborn zum Erzbistum, im zweiten Weltkrieg wird die Stadt durch die Bombenangriffe der Alliierten zu 85 Prozent zerstört und entwickelt sich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem wichtigen westfälischen Industriestandort. 1972 wird die Universität gegründet an der heute mehr als 20.000 Studenten eingeschrieben sind.

Haus Pötz ehemaliges jüdisches Kaufhaus Steinberg und Grünebaum
Veranstaltung auf dem Marktplatz

Anreise nach Paderborn

Paderborn liegt an der Autobahn 33, wer aus Richtung Norden, Westen oder Osten anreist verlässt die Autobahn 2 am Kreuz Bielefeld Süd und fährt dann auf der Autobahn 33 nach Paderborn. Außerdem ist die Stadt aus Süden, Osten oder Westen über die Autobahn 44 erreichbar, verlassen Sie diese am Kreuz Wünnenberg-Haaren und wechseln Sie dort auf die Autobahn 33. Außerdem führen die Bundesstraßen B1, B64 und B68 in oder durch die Stadt.

Paderborn ist an das Intercity-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen, regionale Verbindungen der Nordwestbahn, der Eurobahn und der Westfalenbahn führen aus allen Himmelsrichtungen ebenso in die Stadt.

Der Flughafen Paderborn/Lippstadt liegt etwa 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, von dort aus bestehen diverse Linien- und Charterflugverbindungen zu etwa 30 Zielen in Deutschland und Europa.

Eine Schnellbuslinie verbindet den Flughafen mit dem Hauptbahnhof der Stadt. Auch zahlreiche Fernbusse halten in der Stadt und sind damit eine günstige Alternative für eine Anreise, Buslinienverbindungen von und nach Paderborn bestehen von vielen deutschen Städten aus.

In der Mitte des Marktplatzes steht der Neptunbrunnen
Das Heising’sche Haus gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt

Stadtführungen

Lernen Sie die Stadt mit ihrer 1200-jährigen Geschichte auf einer der öffentlichen Stadtführungen für Einzelpersonen oder kleinen Gruppen für bis zu 6 Personen kennen, die das ganze Jahr über zu festen Terminen in deutscher Sprache stattfinden. Diese können gegen eine geringe Gebühr bei der Touristinformation am Marienplatz in der Fußgängerzone gebucht werden, auch ein spontanes Mitgehen ist bei freien Plätzen jederzeit möglich. Die Teilnehmerzahl ist hier allerdings begrenzt.

Der „Öffentliche Stadtrundgang“ findet ganzjährig jeden Samstag um 11 Uhr, von Mai bis Oktober zusätzlich auch jeden Sonntag um 14 Uhr statt und dauert etwa 90 Minuten. Zum Vertiefen findet ein weiterer Rundgang jeden ersten Samstag im Monat um 14 Uhr statt der ca. 90 bis 120 Minuten dauert, dieser ist allerdings für Kinder weniger geeignet. Treffpunkt ist jeweils die Touristinformation am Marienplatz.

Auch diverse Gruppenführungen bis 25 Personen werden angeboten, diese sind auch in unterschiedlichen Sprachen buchbar. Zum Beispiel ist die Führung „Ein erstes Kennenlernen für Erwachsene und Schüler ab der 5. Klasse“ geeignet, bei diesem Stadtrundgang erhalten Sie einen Überblick über die mehr als 1200-jährige Geschichte Paderborns und lernen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen.

Das Angebot der Gruppenführungen ist sehr umfangreich und kann an dieser Stelle nicht detailliert aufgeführt werden, bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Touristinformation der Stadt, wo Sie diese auch buchen können.

Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Besorgen Sie sich einfach einen Plan mit der entsprechenden Wegbeschreibung in der Touristinformation oder laden Sie sich alternativ die Actionbound-App „Paderborn entdecken“ auf Ihr Tablet oder Smartphone und lassen Sie sich so durch die Innenstadt leiten.

Die Paderquellen zählen zu den am stärksten schüttenden Quellen Deutschlands
Das Paderquellgebiet ist ein beliebter Treffpunkt

Der Paderborner Dom

Schon vom weiten ist der Paderborner Dom St. Maria, St. Liborius und St. Kilian zu sehen. Er stammt im Wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert, wobei Teile von Vorgängerbauten aus dem 11. und 12. Jahrhundert mit verbaut wurden. Die dreischiffige Hallenkirche ist über 100 Meter lang, der Westturm ist über 90 Meter hoch und schon von weitem zu sehen. Die Krypta der Kirche ist mit ihren 32 Metern Länge und der 12 Meter langen Breite eine der größten in Deutschland, hier werden die Reliquien des heiligen Liborius, dem Schutzpatron der Stadt, aufbewahrt.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten des Doms zählen das Paradiesportal, die Piéta, der gotische Hochaltar, die Doppelmadonna, das Grabmahl des Fürstbischofs Dietrich IV. von Fürstenberg und die Kanzel im Régence-Stil.

Die Paderborner Domorgel, ein Orgeltrias bestehend aus Turm-, Chor- und Kryptaorgel mit insgesamt 151 Registern ist die drittgrößte Kirchenorgel Deutschlands. Diverse Orgelkonzerte im Dom werden über das ganze Jahr verteilt angeboten, besonders zu erwähnen ist das Paderborner Orgelfestival mit hochkarätigen internationalen Künstlern welches im Jahre 2017 zum 3. Male stattfindet. Insgesamt vier Chöre wirken am Paderborner Dom, darunter der im Jahre 1889 gegründete Domchor, ein Knabenchor.

Über das Dombüro können öffentliche Führungen oder auch Gruppenführungen gebucht werden. Die öffentlichen Führungen werden gegen eine geringe Gebühr mittwochs um 15 Uhr sowie samstags um 10.30 Uhr und 14.30 Uhr angeboten und dauern etwa eine Stunde. Führungen finden nicht am Karsamstag, dem Samstag vor Pfingsten, während der Liboriwoche und an Heiligabend statt.

Der Paderborner Dom stammt im Wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert
Die Rückseite des Paderborner Doms

Das Museum in der Kaiserpfalz und das Alte Rathaus

In unmittelbarer Nähe des Domes befindet sich das Museum in der Kaiserpfalz welches Funde aus karolingischer, ottonischer und sächsischer Zeit beherbergt und an der Stelle steht an der im Jahre 1964 die Grundmauern einer Pfalzanlage aus dem 8. Jahrhundert aus der Zeit Heinrichs II. gefunden wurden und die zur heutigen Bausubstanz des Museums gehören. Direkt neben dem Museum wurden ebenfalls im Jahre 1964 die Umrisse einer Kaiserpfalz Karls des Großen gefunden welches einer Sensation war und die Fachwelt staunen ließ.

In der Dauerausstellung werden Funde aus Paderborn und Westfalen aus der Zeit des 6. bis 12. Jahrhunderts gezeigt, komplettiert wird das Angebot von diversen Sonderausstellungen. Ein umfangreiches Angebot an Führungen für Kindergärten und Schulen, Familien und Menschen mit Handicap sowie Ferienprogramme und die Möglichkeit Kindergeburtstage zu feiern machen das Museum zu einer Attraktion.

Eine weitere herausragende Sehenswürdigkeit ist das im Stile der Weserrenaissance erbaute Rathaus. Es entstand in der Zeit von 1613 bis 1620 im Auftrag des Fürstbischofs Dietrich wobei der aus dem Jahre 1473 stammende Vorgängerbau mit einbezogen wurde. Typisch für die damalige Baukunst sind die drei Giebel und die vielen Fenster im Obergeschoss.

In den Jahren 1870 bis 1878 wurde das Rathaus aufgrund der schlechten Bausubstanz grundlegend saniert und im Jahre 1945 durch den zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstört. Doch schon 1946 begann der Wiederaufbau des Gebäudes der bis 1958 dauerte. Finanziert wurde der Wiederaufbau durch eine Lotterie. Heute dient das Gebäude als Versammlungsort des Paderborner Rates und für Empfänge und Festakte, außerdem ist hier das Standesamt beheimatet.

In unmittelbarer Nähe des Domes befindet sich das Museum in der Kaiserpfalz
Das im Stile der Weserrenaissance erbaute Rathaus

Die Bartholomäuskapelle und die Abdinghofkirche

Die um das Jahr 1017 herum erbaute Bartholomäuskapelle gilt als die älteste Hallenkirche in Deutschland und beeindruckt besonders durch ihre Akustik. Die Kapelle befindet sich direkt hinter dem Dom am Eingang zum Museum in der Kaiserpfalz und wurde von Bischof Meinwerk in Auftrag gegeben und von griechischen Bauleuten im byzantinischen Stil errichtet.

Anders als viele andere Gebäude der Stadt ist sie im Laufe ihrer tausendjährigen Geschichte fast nie beschädigt worden und ist seit 1963 im ursprünglichen Zustand. Die im Jahre 1978 von H.G. Bücker gestaltete Bronzetür gibt Einblick in die Zeit des Bischofs Meinwerk. Heute ist die Kapelle das bedeutendste kunstgeschichtliche Bauwerk der Stadt Paderborn.

Oberhalb des Paderquellgebietes erhebt sich die doppeltürmige Abdinghofkirche, die zum Benediktinerkloster Sankt Peter und Paul gehört. Die Gründung des Klosters geht auf Bischof Meinwerk von Paderborn zurück der zur Krönung Kaiser Heinrich II. in Rom im Jahre 1014 weilte als im kaiserlichen Lager die Pest ausbrach. Nach geglückter Rückkehr gelobte er der Stadt ein Benediktinerkloster zu stiften. 1016 wurde der Grundstein des Klosters gelegt, 1023 wurde die Krypta geweiht, 1031 die Klosterkirche. Kloster und Kirche erhielten wertvolle Ausstattungsgegenstände aus dem Privatbesitz des Bischofs.

Der Name Abdinghof leitet sich ab aus curia abbatis was „Hof des Abtes“ bedeutet. Nach dem Tod von Bischof Meinwerk im Jahre 1036 wurde dieser auf seinem Wunsch hin in der Krypta der Kirche beigesetzt, seit 1958 befindet sich sein Sarkophag allerdings in der Busdorfkirche. Ein Stadtbrand im Jahre 1058 zerstörte neben dem Dom auch die Abdinghofkirche welche neu gebaut und von Bischof Poppo 1078 geweiht wurde.

Ende 1945 wurden bei einem Bombenangriff die Kirche und das Kloster zerstört, der Wiederaufbau der Kirche erfolgte durch Unterstützung von Gläubigern beider Konfessionen so dass die Kirche am 17. März 1951 und die Krypta am 25. Dezember 1957 wiedereingeweiht werden konnten. Insgesamt 51 Äbte standen dem Kloster in seiner Geschichte vor, Bedeutung erhielt es durch wichtige Kirchenschätze sowie u.a. durch seine Bibliothek und eine Werkstatt für Buchmaler und Buchbinder.

Die um das Jahr 1017 herum erbaute Bartholomäuskapelle
Oberhalb des Paderquellgebietes erhebt sich die doppeltürmige Abdinghofkirche

Die Alexiuskapelle und das Adam-und-Eva-Haus

Direkt hinter der Abdinghofkirche auf dem Weg Richtung Dom befindet sich die Alexiuskapelle im Garten des Michaelisklosters. Sie wurde nach niederländischem Vorbild zwischen 1670 und 1673 durch den Abt des Abdinghofklosters errichtet und dient heute aufgrund der guten Akustik als Veranstaltungsort für Konzerte.

Eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt ist das Adam-und-Eva-Haus, ein um das Jahr 1560 herum errichtetes dreigeschossiges Fachwerkgiebelhaus mit vielen Schnitzereien. Das älteste Bürgerhaus der Stadt beherbergte von 1977 bis 2015 das Museum für Stadtgeschichte. Das Haus wurde im Stile der Weserrenaissance errichtet, das Schnitzfries erzählt von rechts nach links gesehen den Sündenfall und die Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer immer wieder, der letzte private Besitzer konnte die Kosten für den Erhalt des Hauses nicht mehr aufbringen und die Stadt wollte 1971 das Haus übernehmen um es vor dem Verfall zu retten. Noch vor der Übernahme brach ein Feuer aus das den Dachstuhl und den rückwärtigen Teil des Gebäudes zerstörte während die wertvolle Fassade von den Flammen verschont blieb.

Nachdem 1972 der Kaufvertrag unterzeichnet wurde lies die Stadt das Gebäude in der ursprünglichen Form des 16. Jahrhunderts restaurieren.

Die Alexiuskapelle wurde zwischen 1670 und 1673 errichtet
Der Kreuzgang der Busdorfkirche wird von den Einwohnenrn gerne als Abkürzung genommen

Weitere Kirchen der Stadt

Am Busdorf steht die Busdorfkirche die Bischof Meinwerk erbauen ließ und 1036 weihte. Die Kirche entstand nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem, vom ursprünglichen Achteckbau mit seinen vier Flügeln sind heute noch die beiden Rundtürme und der Westflügel erhalten geblieben. Im Jahre 1289 wurde die Kirche durch einen Brand zerstört und gegen Ende des 13. und dem Beginn des 14. Jahrhunderts wiederaufgebaut.

Der Kreuzgang der Kirche wird gerne von den Einwohnern der Stadt als Abkürzung genommen um von der Innenstadt in Richtung Busdorfwall zu gelangen. Zu den Sehenswürdigkeiten der Kirche zählen ein siebenarmiger Leuchter, aus dem 13. Jahrhundert stammen ein hölzernes Kruzifix sowie ein spätgotisches Sakramentshäuschen und ein Taufstein, außerdem verfügt die Kirche über Epitaphien aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

In der Nähe des Rathausplatzes steht die Marktkirche (ehemals Jesuitenkirche St. Franz Xaver) die von Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg den Paderborner Jesuiten gestiftet wurde. Nach 10-jähriger Bauzeit wurde die Marktkirche 1692 als Jesuitenkirche geweiht und als Universitäts- und Gymnasialkirche genutzt. Die Innenausstattung der Kirche kam erst in den nachfolgenden Jahren dazu, der Altar wurde im Jahre 1696, die Kanzel im Jahre 1704 und die Orgel erst 1730 fertiggestellt.

1945 wurde die Kirche weitgehend zerstört und in den Jahre 1949 bis 1958 wurde die Kirche wieder aufgebaut wobei das Innere der Kirche erst Mitte der 90er Jahre restauriert wurde. Das Highlight der Kirche ist sicherlich der Barockaltar der anhand von Fotos und Skizzen rekonstruiert wurde, die Kosten dafür teilten sich zu je einem Drittel ein eigens dafür gegründeter Förderverein mit der Stadt Paderborn und dem Land Nordrhein-Westfalen.

Eine weitere markante bzw. interessante Kirche ist die Gaukirche St. Ulrich mit ihrem achteckigen Turm. Aufgrund fehlender urkundlicher Beweise kann das Alter der Kirche nur geschätzt werden, ihre Entstehung wird aufgrund von Baustilvergleichen auf das Ende des 12. Jahrhunderts datiert. Im 14. Jahrhundert kamen die Ursulakapelle im Süden und die Kreuzkapelle im Norden dazu. Betreten wird die Kirche durch ein barockes Tor, erbaut vom fürstbischöflichen Baumeister Franz Christoph Nagel, es gilt als eines der „besten Barockfassaden Westfalens“. 

Die Gaukirche St. Ulrich mit ihrem achteckigen Turm
In der Nähe des Rathausplatzes steht die Marktkirche

Die Paderquellen

Mitten in der Stadt am Abdinghof liegen die 200 Quellen der Pader, Deutschlands kürzestem Fluss, die bereits nach vier Kilometern bei Schloss Neuhaus in die Lippe fließt. Aus den rund 200 Quellen strömen durchschnittlich 5000 Liter Wasser pro Sekunde und bilden damit das stärkste deutsche Quellgebiet.

Die Pader wird gespeist von sechs Flußarmen die aus sechs ummauerten Quellbecken entspringen und die die Namen „Warme Pader“, „Dammpader“, „Börnepader“, „Rothobornpader“, „Dielenpader“, „Maspernpader“ und „Augenpader“ tragen.

An der warmen Pader stehen Bronzefiguren von sieben Waschfrauen die an die Zeit erinnern als die Pader zum Waschen und Bleichen genutzt wurde, zugleich fand hier ein Austausch von Neuigkeiten statt. Sie stellen ein Stück Stadtgeschichte dar.

Mitten in der Stadt am Abdinghof liegen die 200 Quellen der Pader
An der warmen Pader stehen Bronzefiguren von sieben Waschfrauen

Schloss Neuhaus

Im Paderborner Stadtteil Schloss Neuhaus steht das gleichnamige Wasserschloss das zu den bedeutendsten Wasserschlössern Westfalens zählt. Die Vierflügelanlage mit ihren runden Türmen wurde im 16. Jahrhundert im Stile der Weserrenaissance erbaut wobei die Ursprünge des Schlosses auf das 14. Jahrhundert zurückgehen. Es liegt am Zusammenfluss von Alme, Lippe und Pader.

Bis ins Jahr 1802 diente das Schloss den Paderborner Fürstbischöfen als Residenz. Anlässlich der Landesgartenschau im Jahre 1994 wurden das Schloss sowie die Nebengebäude restauriert, im barocken Marstall der aus dem 18. Jahrhundert stammt sind heute das Naturkundemuseum und das Kunstmuseum der Stadt untergebracht. Im angeschlossenen Barockgarten finden von Mai bis Oktober eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen statt.

Im Paderborner Stadtteil Schloss Neuhaus steht das gleichnamige Wasserschloss
Der Barockgarten mit der Schlosshalle

Die Museen der Stadt

Paderborn verfügt über eine Vielzahl interessanter Museen.

Das Heinz Nixdorf Museum zeigt auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern die Geschichte der Informationstechnik „von der Erfindung der Zahl und Schrift in Mesopotamien über alte Rechen-, Schreib- und Buchungsmaschinen bis zu neuesten Entwicklungen der Computertechnik“. Es ist das größte Computermuseum der Welt.

Das Kaiserpfalzmuseum „gibt einen Einblick in die Geschichte Paderborns und Westfalens des 6. bis 12. Jahrhunderts“ wobei der Schwerpunkt auf der Pfalz von Karl dem Großen liegt, der ersten und einzigen in Sachsen.

Das Diözesanmuseum zeigt Exponate sakraler Kunst des 11. bis 20. Jahrhunderts. Komplettiert wird das Angebot von regelmäßigen Sonderausstellungen zu Themen aus den Bereichen christlicher Kunst und Kultur.

Im Deutschen Traktoren- und Modellautomuseum sind 120 Original-Traktoren ausgestellt die einen Überblick über die Entwicklung dieser Maschinen gibt. Darüber hinaus ist hier eine Sammlung von rund 10.000 Modellfahrzeugen, bestehend aus Autos, Lastkraftwagen und Traktoren, ausgestellt.

Das Schulmuseum gibt Einblicke in die über 1200-jährige Schulgeschichte Paderborns, das Kunstmuseum im Marstall beherbergt die Städtischen Kunstsammlungen.

Naturkundemuseum im Marstall Schloß Neuhaus
Das Diözesanmuseum zeigt Exponate sakraler Kunst des 11. bis 20. Jahrhunderts

Einkaufen und Veranstaltungen

Auch zum Einkaufen ist Paderborn bestens geeignet. In den Fußgängerzonen der Stadt wartet ein breit gefächertes Angebot an kleinen und großen Geschäften auf Kundschaft, hier findet jeder das für ihn passende Angebot.

Größere Einkaufzentren befinden sich am Südring nahe der Universität, am Frankfurter Weg und im Gewerbegebiet Dören. Mittwochs und samstags werden am Dom jeweils Wochenmärkte abgehalten, ein ökologischer Wochenmarkt ist der freitags von 14 bis 18 Uhr stattfindende „Paderborner Palavermarkt“, hier werden ökologische und fair gehandelte Produkte aus Entwicklungsländern angeboten. 

Viele Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt warten auf zahlreiche Besucher. Höhepunkt ist das Liborifest welches eines der ältesten und größten Volksfeste in Deutschland ist. Es wird in Paderborn auch gerne als „Fünfte Jahreszeit“ bezeichnet und neun Tage lang jeweils Ende Juli gefeiert. Das Fest hat einen religiösen Ursprung, es wird der Todestag des heiligen Liborius (23. Juli), Bischof von Le Mans und Schutzpatron des Paderborner Doms, gefeiert. Traditioneller Höhepunkt und Ende des Festes ist das im Paderquellgebiet stattfindende Musik-Feuerwerk.

Karnevalsparade im Februar, Literaturtage im März, Lunapark im April, Eröffnung des Schlosssommers im Mai, Tag des Paderborner Sports im Juni, Museumsnacht im August, Paderborner Challenge im September, Herbstlibori im Oktober sowie der traditionelle Weihnachtsmarkt im November und Dezember sind nur einige Beispiele der vielen Veranstaltungen die über das Jahr verteilt in Paderborn stattfinden.

Die Westernstraße ist die Einkaufsmeile der Stadt
Mariensäule auf dem Marienplatz in Paderborn

Der Lippesee und das Paderborner Land

Beliebtes Naherholungsgebiet der Stadt ist der Lippesee im Stadtteil Sande, ein aus Kiesabgrabungen entstandener etwa 90 Hektar großer Freizeitsee. Rund um den See führt ein sieben Kilometer langer Rundweg mit zahlreichen Aussichtsplätzen auf den See der zum Wandern oder Radfahren einlädt.

Das Freizeitangebot ist groß, Wassersportler können hier Segeln oder Surfen, Kanu- und Tretbootfahren. Ein Skaterpark ist Treffpunkt für Inlinefans, verschiedene Ballsportplätze für Beachvolley- oder Handball sowie Fußball warten auf Ballsportfreunde, am Nord-Ost-Ufer befinden sich Spielplätze sowie ein Grillplatz, auch Minigolf und Tennis kann hier gespielt werden, das Angebot ist wirklich groß.

Für Übernachtungsmöglichkeiten sorgen Ferienhäuser und ein Campingplatz.  

Auch das Paderborner Land lockt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Das Viadukt in Altenbeken östlich von Paderborn ist mit 482 Meter Länge die längste Kalksandsteinbrücke Europas. Ebenfalls östlich von Paderborn liegt Bad Lippspringe die „Staatlich anerkanntes Heilbad“ als auch „Heilklimatischer Kurort“ mit dem Prädikat „Premium Class“ ist.

Südlich von Paderborn liegt bei Bad Wünnenberg die Aabach-Talsperre, südwestlich von Paderborn liegt die Wewelsburg in Büren – Deutschlands einzige Dreiecksburg. Bei Hövelhof nördlich von Paderborn liegen die Quellen der Ems, hier kann ein Informationszentrum besichtigt werden. In Salzkotten westlich von Paderborn ist das 50 Meter lange Gradierwerk erster Anziehungspunkt der Stadt.

Die Aabach-Talsperre ist ein Naherholungsgebiet und ein Paradies für Naturliebhaber
Der Viadukt überspannt mit 24 Bögen das Beketal westlich von Altenbeken

Radfahrer und Wanderfreunde

Viele Radwege, regional und überregional, warten auf Radfahrer die Paderborn als auch das Paderborner Land entdecken wollen. Erwähnt seien z. B. die Paderborner Rundtour die auf einer Länge von rund 70 Kilometer in einem Bogen um die Stadt führt.

Die Paderborner Seentour führt auf einer Länge von rund 26 Kilometer vorbei an sieben Seen. Die Paderborner Landtour ist eine über 250 Kilometer lange Entdeckungsreise durch das Paderborner Land und verbindet alle Städte und Gemeinden dieser Region miteinander.

Die „LandesGartenSchau-Route“ verbindet auf einer Länge von rund 200 Kilometer sechs Parkanlagen miteinander die für Landesgartenschauen in Nordrhein-Westfalen entstanden sind. Die Römer-Lippe-Route verläuft auf mehr als 400 Kilometern auf den Spuren der Römer von Detmold aus bis nach Xanten.

Auf alten Hansewegen führt die „BahnRadRoute Weser-Lippe“ auf über 300 Kilometern von Bremen bis nach Paderborn. Der EmsRadweg führ auf rund 380 Kilometern von den Emsquellen bis Hövelhof bis zur Mündung der Ems in die Nordsee bei Emden.

Auch Wanderfreunde finden rund um Paderborn entsprechende Reviere vor. Der Teutoburger Wald und das Eggegebirge liegen nur eine halbe Stunde Fahrzeit mit dem Auto von Paderborn entfernt. Einige Wanderwege wollen wir Ihnen ganz kurz vorstellen:

Die PaderWanderung ist besonders Familien mit Kindern zu empfehlen. Er kann in verschieden langen Abschnitten erwandert werden die von 4,2 bis zu rund 12 Kilometern reichen. Er beginnt am Abdinghof mitten in der Stadt und führt an den 200 Quellen der Pader vorbei. Viele Spielplätze sowie zwei Minigolfplätze liegen am Wegesrand, Sitzbänke bieten sich für eine Pause an, verschiedene Einkehrmöglichkeiten warten auf hungrige oder durstige Wanderer. An 25 Stationen können Sie sich über Themen aus den Bereichen Kultur und Natur informieren. Außerdem sind die Wege gepflastert oder zumindest gut befestigt so dass die Tour auch für das Mitführen von Kinderwagen geeignet ist.

Der Paderborner Höhenweg führt auf rund 21 Kilometer Länge beiderseits des Beketals zwischen Altenbeken und Neuenbeken überwiegend auf gut befestigten Waldwegen und kann in zwei Abschnitte von 11 und 14 Kilometer Länge aufgeteilt werden. Dieser Weg trägt seit September 2014 das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ und ist damit einer von gut 100 Qualitätswanderwegen in Deutschland.

Weitere interessante Wanderwege sind der knapp 7 Kilometer lange „Drei-Seen-Weg“ (führt um drei Seen bei Schloss Neuhaus) oder der etwa 21 Kilometer lange „Alte Pilgerweg“ der zum großen Teil auf den Spuren der Wallfahrer verläuft. Oder darf es etwas länger sein? Dann empfehlen wir Ihnen den etwa 70 Kilometer langen Eggeweg der auf dem Kamm des Eggegebirges von den Externsteinen bis nach Marsberg führt.

Die Externsteine sind eine markante, rund 40 m hohe Sandstein-Felsformation im Teutoburger Wald
Die Lippequelle in Bad Lippspringe