Bodenwerder-Polle - die Münchhausenstadt

Die Stadt Bodenwerder, seit 2011 staatlich anerkannter Erholungsort, ist durch den Lügenbaron von Münchhausen, eine der bekanntesten Sagenfiguren des Weserberglandes, bekannt geworden.

Der Name der Stadt geht auf die Lage als Insel in der Weser und den Ritter „Bodo“ von der Homburg zurück. Eine Insel im Fluss wird „Werder“ genannt. Beide Wörter ergeben zusammengesetzt „Insula Bodonis“ oder auch „Bodos Werder“ aus dem der Name „Bodenwerder“ abgeleitet wurde. Heute trägt die Stadt den Zusatz „Münchhausenstadt“.

Seine Stadtrechte erhielt Bodenwerder 1287 durch Ritter Heinrich von der Homburg verliehen. Mitten durch die Stadt fließt die Weser, beide Ufer sind durch eine Brücke miteinander verbunden.

Etwa auf der Hälfte zwischen Bodenwerder und Holzminden liegt die direkt an der Weser gelegene Gemeinde Polle. Der Ort ist besonders bekannt durch die Burg Polle, die auf einem 25 Meter hohen Felsen oberhalb der Weser thront und etwa um das Jahr 1200 erbaut wurde.

Baron Münchhausen reitet beim Lichterfest auf der Kanonenkugel
Einkurbel-Verbund-Dampfmaschine am Rathaus

Altstadt, Stadtbefestigung und Stadtführungen

Schlendern Sie doch einmal durch die historische Altstadt vorbei an den Fachwerkhäusern, die an den Wohlstand der Bürger der Stadt erinnern. Früher war die Weser ein wichtiger Faktor im Leben der Bürger diente der Fluss doch dem Transport zahlreicher Güter, auch für zwei Werften war die Lage an der Weser ideal.

Reste der früheren Stadtbefestigung wie der Torturm, bis 1948 war hier einer der beiden Zugänge zur Altstadt, zeugen von der Wehrhaftigkeit der Bürger der Stadt. Die gute Befestigung bot Schutz vor Feinden, von wirtschaftlicher Bedeutung waren das Markt-, Münz-, Brauerei- und Apothekenrecht.

Sie können auch an einer kostenpflichtigen Stadtführung teilnehmen, die Sie in der Tourist-Information am Münchhausenplatz 1 buchen können.

Fachwerkhäuser in der Altstadt erinnern an den Wohlstand der Bürger der Stadt
Zur Stadbefestigung gehörte auch die hablbrunde Bastion aus dem 13. Jahrhundert

Schloss Münchhausen und das Brennereihaus

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt ganz sicher auch das Schloss Münchhausen, ein ehemaliges Herrenhaus, das von 1603 bis 1609 erbaut wurde und das Geburtshaus des als Lügenbaron bekannt gewordenen Hieronymus von Münchhausen ist. Heute ist hier das Rathaus der Stadt untergebracht.

Ein weiteres interessantes Gebäude ist das Brennereihaus, welches ebenfalls an den Freiherr von Münchhausen und seiner Familie erinnert. Die Westseite des Gebäudes war früher ein Teil der Stadtmauer, das Erdgeschoss besteht aus massivem Bruchsteinmauerwerk. Heute ist im ehemaligen Gutsbrennerei der Familie Münchhausen die Tourist-Information untergebracht.

Schloss Münchhausen, ein ehemaliges Herrenhaus, wurde von 1603 bis 1609 erbaut
Im Brennereihaus ist heute die Tourist-Information untergebracht

Stadtkirche St. Nikolai und das Münchhausen-Museum

Die Stadtkirche St. Nicolai wurde Anfang des 15. Jahrhunderts als dreischiffige gotische Hallenkirche erbaut. Im Kirchturm hängt eine Glocke aus dem Jahre 1471 die als einzige in den Kriegen nicht eingeschmolzen wurde, heute verkündet sie zusammen mit zwei neuen Glocken noch heute Freud und Leid.

Das Münchhausen-Museum präsentiert persönliche Dinge sowie das Buch mit den Geschichten von Münchhausen, welches den Baron und die Stadt berühmt gemacht haben.

Das Museum ist in der Schulenburg untergebracht, einem mehrstöckigen, steinernem Wohnturm aus der Zeit um 1300 das eines der ältesten Gebäude der Stadt ist. Wahrscheinlich war die Stadtburg von Bodenwerder, sie gehörte den Vögten der Edelherren von Homburg.

Die Stadtkirche St. Nicolai ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche
Das Münchhausen-Museum präsentiert u.a. das Buch mit den Geschichten von Münchhausen

Münchhausen-Brunnen und das ergänzende ½ Pferd

Zwei besondere Brunnen sind der große Münchhausen-Brunnen in der Fußgängerzone und das ergänzende ½ Pferd am Dampferanleger. Der Münchhausen-Brunnen zeigt drei der bekanntesten Münchhausengeschichten: Das Pferd am Kirchturm, der Entenflug und der Ritt auf der Kanonenkugel.

Das ergänzende ½ Pferd ist das Hinterteil zum halben Pferd am Münchhausen-Brunnen. In der Geschichte fand Münchhausen die hintere Hälfte des Pferdes auf einer Weide wieder, sie sprang dort im Gras herum. Der Regimentshufschmied heftete die beiden Teile des Pferdes mit Lorbeersprossen wieder zusammen, sodass Münchhausen weiter auf seinem Pferd reiten konnte.

Der Münchhausen-Brunnen zeigt drei der bekanntesten Münchhausengeschichten
Der Münchhausen-Brunnen mit dem halben Pferd am Museum

Münchhausen-Freilichtspiele und die Sommer-Rodelbahn

Zur Erinnerung an den bekanntesten Bürger der Stadt finden von Mai bis Oktober an jedem 1. Sonntag im Monat die Münchhausen-Freilichtspiele vor dem Rathaus sowie von Mai bis September an jedem 2. und 4. Sonntag das Münchhausen-Musical statt.

Die 950 Meter lange Allwetter-Sommer-Rodelbahn ist besonders bei Kindern sehr beliebt. Das neben der Bahn gelegene Kinderparadies mit vielen Highlights wie Minigolf, Hüpfburgen, Wasserspielplatz und vieles mehr bietet den Kleinen jede Menge Spaß.

Das Weserufer in Bodenwerder
Das ergänzende halbe Pferd zum Münchhausen-Brunnen am Weserufer

Lichterfest Bodenwerder

Höhepunkt im Jahr aber ist das am 2. Wochenende im August stattfindende Lichterfest, ein nächtliches Spektakel aus Lasershow und Höhenfeuerwerk. Entlang der Uferpromenade sind viele Buden aufgestellt, die für das leibliche Wohl sorgen bzw. allerlei Interessantes zum Kauf anbieten.

Vom Weserufer aus kann das Feuerwerk und die begleitenden Showeinlagen wie der Ritt von Baron Münchhausen auf der Kanonenkugel beobachtet werden. Der Zutritt zum Lichterfest ist kostenpflichtig. Tipp: Kaufen Sie Ihre Eintrittskarte im Vorverkauf das ist billiger als an der Tageskasse.

Höhepunkt im Jahr ist das am 2. Wochenende im August stattfindende Lichterfest
Das Höhenfeuerwerk beim alljährlichen Lichterfest

Burg Polle

Polle ist besonders bekannt durch die Burg Polle, die auf einem 25 Meter hohen Felsen oberhalb der Weser thront und etwa um das Jahr 1200 erbaut wurde. Erstmals im Jahr 1285 als „Eversteiner Burg“ urkundlich erwähnt war sie eine der Stammburgen der Eversteiner Grafen. 1641 wurde die Burg von schwedischen Truppen im 30-jährigen Krieg zerstört und blieb bis heute eine Ruine.

Die Burgruine kann gegen Gebühr besichtigt werden. Der rund 20 Meter hohe Turm der Burg bietet eine beeindruckende Sicht auf die Weser und das Umland. Im Sommer finden hier Theateraufführungen und Konzerte statt, ebenso wird hier an jedem dritten Sonntag von Mai bis September das Aschenputtelspiel aufgeführt.

Die Burg Polle wurde etwa um das Jahr 1200 erbaut
Die Aussenmauern der Burgruine Polle

Gierseilfähre und Freibad

Unterhalb der Burg verkehrt seit 1905 eine Gierseilfähre auf der Weser und verbindet Polle mit dem Ortsteil Heidbrink.

Ein Freibad mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, beide 15 Meter lang, warten im Sommer auf Badegäste.

Das Schwimmerbecken verfügt über Startblöcke sowie ein 1-Meter-Sprungbrett und einen 3-Meter-Sprungturm, das Nichtschwimmerbecken verfügt über eine Wasserrutsche und diverse Spielmöglichkeiten.

Unterhalb der Burg Polle verkehrt seit 1905 eine Gierseilfähre auf der Weser
Blick von der Burg Polle auf die Weser